Der SPD-Landtagskandidat René Kopka und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Northeimer Kreistag Uwe Schwarz besuchten zu einem Informationsaustausch die Oberschule Bad Gandersheim. Die Schule mit insgesamt über 320 Schülerinnen und Schüler beschult aktuell 75 Kinder mit einem Förderstatus im inklusiven Schulsystem. Schulleiterin Petra Dröge stellte die Schule kurz vor und machte deutlich, dass der Schule das Wohl jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers am Herzen liegt, einschließlich ihrer Individualität und soziale Integration. Jede Schülerin und jeder Schüler wird dort abgeholt, wo er steht und miteinander werden Ziele entwickelt, die erreichbar und machbar sind.

Die inklusive Schule ist vor allem eine Schule der individuellen Förderung, in der jedes Kind mit seinen jeweiligen Talenten, Begabungen sowie besonderen Bedarfen bestmöglich unterstützt wird. Die inklusive Schule begreift Heterogenität als Grundlage und Chance schulischer Arbeit und Bildung.

Im Gesprächsverlauf wurden auch die derzeitigen Räumlichkeiten angesprochen, die zu einem differenzierten Arbeiten neu strukturiert werden müssen. In dieser Frage ist man bereits im engen Austausch mit dem Landkreis Northeim, ebenso was die Verteilung der Mittel aus dem Digitalpakt Schule anbelangt. Auch das Thema des fehlenden Personals wurde thematisiert. Alle waren sich einig, auch an dieser Stelle zu weiteren Verbesserungen zu kommen und dass die Vorhaben des Niedersächsischen Kultusministers in dieser Hinsicht zu begrüßen sind.

„Die SPD möchte mehr Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit an allen Schulformen erreichen. Dafür ist es enorm wichtig, dass die Rahmenbedingungen für Inklusion weiterhin verbessert werden müssen. Wir brauchen insgesamt mehr sonderpädagogische Lehrkräfte, sozialpädagogische Fachkräfte und auf die Bedarfe der Kinder hin orientierte Fachkräfte an den Schulen, damit die Inklusion gut gelingen kann. Wir werden den schulischen Paradigmenwechsel zu gemeinsam verantworteter Förderung aller Kinder durch multiprofessionelle Teams weiter voranbringen. Jedes Kind profitiert am Ende davon, wenn es Zugang zu Fachpersonal aus unterschiedlichen Fachrichtungen hat“, machte René Kopka deutlich.

Vor dem Hintergrund des Auslaufens der Förderschule Lernen im Jahre 2028 hat die SPD-Kreistagsfraktion in einem Antrag die Landrätin beauftragt, mit einer Abfrage an den Schulen in Trägerschaft des Landkreises u.a. die Anzahl der SchülerInnen mit Inklusionsbedarf, intellektuelle Besonderheiten wie Hochbegabung und Sonderbedarfe sowie besondere pädagogische Herausforderungen durch die Inklusion zu ermitteln. Außerdem, so SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Uwe Schwarz, MdL wurde die Landrätin mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines inklusiven Konzepts für die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises beauftragt. Das zu erarbeitende Konzept soll bis zum 31.3.2023 durch den Kreistag beschlossen werden. Die Leitungen der Oberschulen, der Gymnasien, der Realschulen, der Gesamtschulen und der freien Schulen im Landkreis Northeim sollen in den nächsten Bildungsausschuss eingeladen werden, um über ihre inhaltliche Arbeit mit Schülerinnen und Schülern mit Inklusionsbedarf zu berichten.

„Gleichberechtigte Teilhabe ist keine politische Ermessensentscheidung, sondern ein Rechtsanspruch auf der Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention, des Grundgesetzes und der Landesverfassung“, stellten Uwe Schwarz und René Kopka übereinstimmend fest.

Jedem Kind in einem durchlässigen Schulsystem alle Chancen zu geben die es braucht, ist ein gemeinsames zentrales Ziel. Es gibt viele Praxisbeispiele der Oberschule, wo Kinder mit individuellem Förderbedarf in der inklusiven Schule nicht nur sehr gute Erfolge erzielt haben und am Ende zu einem guten Schulabschluss geführt werden konnten, sondern auch ohne weiteren Förderbedarf ausgekommen sind. In diesem Sinne gilt es weiter die politischen Rahmenbedingungen zu verbessern und den Austausch konstruktiv fortzusetzen.